Im Rahmen des Sommerferienprogramms der Stadt Rheinstetten konnten wir auch in diesem Jahr wieder einige flugbegeisterte Jugendliche beim “Pilot für einen Tag” begrüßen. Unsere Bodencrew setzte sich aus freiwilligen Helfern aller drei Vereine, dem FSV Karlsruhe, dem LSV Albgau und der Akaflieg Karlsruhe zusammen.

Zu unserer Überraschung und gleichzeitig zu unserer Freude bestand die diesjährige Gruppe ausschließlich aus jungen Frauen.

Wie bereits in den letzten Jahren begann der Tag mit einer theoretischen Einführung in die Funktionsweise unserer Flugzeuge und der zum Fliegen relevanten, fest im Cockpit verbauten Instrumente. Auch die Gegebenheiten des Flugplatzes wurden besprochen und eine Sicherheitseinweisung durchgeführt.

Danach ging es endlich ans Flugzeug. Der Pilot führte gemeinsam mit den Mädels die Vorflugkontrolle durch und erklärte die Verhaltensweisen bei einem Notausstieg. Nach dem Ausklinken an unserer neuen Elektro-Winde bekamen die Teilnehmerinnen die Möglichkeit Rheinstetten und Karlsruhe von oben zu sehen und selbst erste Ruderbewegungen durchzuführen.

Einige trauten sich sogar bei kleinen Kunstflugfiguren mitzufliegen. Am Ende des Tages waren alle Beteiligten sichtlich begeistert und einige wollen auch das Fliegen erlernen.
Wir hoffen, dass wir einige der Teilnehmerinnen an unserem Windeneinweihungsfest am 17. und 18.09.2022 auf dem Segelfluggelände in Rheinstetten erneut begrüßen zu dürfen.

(Bild: Claudia Haller)

 

Im Sommer 2020 fiel die Entscheidung der LSG Rheinstetten eine Elektrowinde zum Starten der Segelflugzeuge zu beschaffen und damit die Winden mit Verbrennungsmotor zu ersetzen. Nach einer weiteren Planungsphase, konnten im Januar 2022 die Stromkabel verlegt werden, welche für den Betrieb der Elektrowinde unabdingbar sind. Während am Segelfluggelände alle infrastrukturellen Arbeiten abgeschlossen waren, verzögerte sich die Auslieferung der neuen Winde immer weiter.   Am Freitag, den 15.07.2022 war er es nun aber endlich so weit und der letzte Schritt des Projekts „Elektrowinde am Segelfluggelände Rheinstetten“ konnte vollzogen werden: Die ESW-2B wurde von der Luftsportgemeinschaft Rheinstetten mit ihren drei Vereinen, der Akaflieg Karlsruhe, dem LSV Albgau und dem FSV 1910 Karlsruhe in Betrieb genommen.

Dieser besondere Tag wurde von allen Segelfliegern am Flugplatz mit Spannung erwartet. So begannen die ersten Einweisungen der Windenfahrer unter Anleitung des Konstrukteurs Jürgen Volk. Nach einem selbst verordneten „Thermikverbot“ für diesen Tag, reihten sich nun Start an Start und die neue Winde konnte unter Beweis stellen, was sie zu bieten hat.

Doch neben der einfachen Bedienbarkeit und den gleichmäßigen Geschwindigkeiten für die Piloten steht vor Allem die Klimafreundlichkeit im Vordergrund dieses Projekts. Denn außer einem winzigen Anteil an benötigten Verbrennerfahrzeugen, ist nun ein fast emissionsfreier Segelflugbetrieb möglich. Diese Emissionsfreiheit wird damit getoppt, dass auch der Strom für die Elektrowinde selbst produziert wird. Denn zusammen mit der Bürger Energiegenossenschaft Naturstrom Rheinstetten wird nun ein großer Teil der Anhängergaragen genutzt, um eine Photovoltaik Anlage zu betreiben.

So blickt die LSG Rheinstetten zuversichtlich in die Zukunft, um auch weiterhin nachhaltig den Segelflugsport zu betreiben.

Die Sonne steht noch tief am Himmel, als am frühen Montagmorgen 19 Viertklässler der Pestalozzischule Rheinstetten mit Bollerwagen und Schaufeln sich anschicken, zwei neue Obstplantagen auf einer brachliegenden, taunassen Wiese am Rande von Mörsch anzulegen. „Bäume pflanzen ist etwas Symbolisches“, sagt Hans Bodrogi von der Bürgerstiftung Rheinstetten. Die rund 2.000 Euro, die die Luftsportgemeinschaft Rheinstetten (LSG) als CO2­Ausgleichsgebühr gesammelt hat, wurde auf beider Initiative hin in der Anschaffung von 33 Bäumen angelegt, denn die Bürgerstiftung hat den Betrag noch verdoppelt.

Wofür Bäume gut seien, fragt Bodrogi die Schüler. „Sauerstoff, Platz für Tiere, Äpfel, sie bringen mehr Bienen, Papier“, tönt es aus der Runde zurück. „Wir wollen als Flieger auch einen Beitrag zur Umwelt leisten, etwa durch Umstellung auf eine Elektrowinde beim Segelflugbetrieb“, erklärt Roland Helfer von der LSG.

Doris Wesserling, Geschäftsführende Schulleiterin in Rheinstetten, verweist auf das Profil der Pestalozzischule „Die Natur kennen, schätzen und lieben“ und meint: „Für die Kinder ist es ein Höhepunkt.“ Die Schüler wollen wissen, wann sie die Äpfel ernten können. Martin Reuter, der Umweltbeauftragte von Rheinstetten, bremst die Euphorie etwas: „Leider erst in zwei bis drei Jahren.“ Er hat die Bäume besorgt, durchweg Hochstämme, davon 29 Äpfel, Birnen, Kirschen, essbare Vogelbeeren sowie vier Eichen. Oberbürgermeister Sebastian Schrempp (CDU) dankt der Initiative und erklärt, selbst schon einen Baum gepflanzt zu haben, den er regelmäßig mit seinem Sohn im Wald besuche. Dann verfügt das Stadtoberhaupt ob des zu erwartenden Ertrags: „Pflücken erlaubt! Aber nur mit Schülerausweis!“

Jetzt sprechen die Schaufeln. Gleichzeitig beginnen die Kinder, die Erde zu bewegen. Den ersten Baum setzen sie gemeinsam, dann bilden sie Gruppen, die sich auf die Setzplätze verteilen. Mit Peter Burkart von der Bürgerstiftung hat eine Schülergruppe den ersten Baum nach zehn Minuten fest in der Erde.

„Die Krone muss der Wurzelmasse im Volumen entsprechen, dass die Wurzeln den Baum ernähren können“, erläutert Landschaftsgärtner Mathias Börsig, weshalb sein Sohn Oliver den gerade der Baumschule entwachsenen Setzlingen einen Pflanzschnitt gibt. „Es macht Spaß“, meint Almina und erklärt: „Wir haben vorher ein Video angeschaut und gelernt, wie man sie einpflanzt.“ Im Sachkundeunterricht behandelten die Kinder Fragen wie „Wo kommt das Essen her, das wir kaufen“, sagt Klassenlehrerin Margrit Kühn, daher seien sie schon sensibilisiert für das Thema.

„Wir haben zwei Bäume allein gepflanzt“, sagen begeistert Isabella und Rafael. Lotti, Nele, Lea, Sarah und Sophie zeigen stolz auf den Apfelbaum, den sie gesetzt und „Jakob Fischer“ getauft haben. Währenddessen ziehen Shamel und Julien einen Gießring um ihren Baum. Schließlich sind 22 Bäume eingepflanzt.

Nachdem zur Anschauung eins der Bäumchen noch einen Bissschutz, einen Dreibock zur Stabilisierung sowie einen weißen Anstrich gegen die Hitze erhalten hat, bekommen die jungen Gärtner zum Abschluss ein Vesper.

Mit freundlicher Genehmigung der BNN – Artikel von Jürgen Hotz:

Baumpflanzaktion